uschy & marco

Tagebuch vom 17. August bis 1. September



Am 17. August hiess es dann Abschied nehmen von Dianne. Um neun Uhr fuhren wir los Richtung Roosevelt und der Smog begleitete uns auf der ganzen Strecke. Der Grenzübertritt verlief ohne Probleme und bald einmal fuhren wir via Radium Hotsprings in den Banff Jasper National Park. Auch hier brannte es und man konnte die gigantischen Rocky Mountains kaum sehen. Irgendwann knallte und "fladderte" es bei voller Fahrt und wir hatten einen Platten am Aufleger. Teile vom Radkasten hatte es auch erwischt, zum Glück war es aber nicht so schlimm. Marco wechselte dann den Reifen und nach kurzer Zeit konnten wir weiter fahren. Nun hofften wir, dass wir keinen Platten mehr einfangen würden, da wir jetzt keinen Ersatzreifen mehr hatten. Wir entschieden uns dann, dass wir nun gemeinsam weiter fahren würden, falls wieder etwas passiert und so fuhr Jonesy immer schön hinter uns. Gegen fünf Uhr fanden wir dann einen schönen Platz auf dem Rampert Creek Campground. Hier wurden wir von Mücken geplagt wie schon lange nicht mehr. Wir waren alle müde von der langen Fahrt und gingen früh zu Bett.
Rocky Mountains
Columbia Icefield
Banff Jasper NP
Columbia Icefield
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging unsere Fahrt weiter am wunderschönen Columbia Icefield vorbei, wo wir kurz anhielten um Fotos zu machen. Es war saumässig kalt und so ging's bald weiter nach British Columbia. In Jasper wollten wir noch einen Ersatzreifen besorgen, was aber ein Ding der Unmöglichkeit war. Hier gibt es mehr oder weniger nur Hotels und Souvenier Shops. In der Nähe des Mount Robsons sahen wir eine Bärenmutter mit zwei Jungen welche die Strasse überquerten. Bald einmal kam es dann regnen und in McBride stoppten wir dann und liessen uns zwei neue Reifen am Aufleger montieren und der Ersatzreifen wurde auch gleich ersetzt. Um 17 Uhr erreichten wir schliesslich Smithers.
Wir entschieden uns die Nacht auf dem Parkplatz vom Safeway zu verbringen, was sich jedoch als eine ganz schlechte Idee erwies. Aber eins nach dem anderen. Als wir drinnen unseren Hackbraten assen, ertönte plötzlich ein Postautohorn. Dü-da-do und siehe da, ein Monstertruck rollte über den Parkplatz. Der umgebaute Militärtruck der Air Force sah gigantisch aus. Und wie kam es dass ein Schweizer Kreuz den Truck mit amerikanischen Schildern zierte? Ganz einfach. Die ehemaligen Schweizer, Marlis und Kurt hatten den Truck zu einenm ganz tollen Wohnmobil umgebaut. Einfach ein Wahnsinn. Wir durften das Teil auch von innen betrachten und wir waren mehr als nur beeindruckt vom Innenausbau. Inzwischen gab es einen riesen Menschenauflauf vor dieser Höllenmachine und Kurt erklärte den interessierten Leuten den Truck. Wir unterhielten uns dann noch ein ganze Weile und es war sehr spannend was die Beiden zu berichten hatten.

Wir waren kaum zwei Stunden im Bett, da wurde es so richtig laut draussen und irgendwelche Radaubrüder hämmerten mit ihren Fäusten auf unseren Aufleger ein. Mir wurde langsam angst und bange und ich war froh, als endlich Ruhre einkehrte. Nach dieser üblen Nacht gönnten wir uns ein feines Frühstück mit ganz frischem Brot vom Safeway. Da der Fischer- laden auch erst um elf Uhr auf machte, vertieben wir uns die Zeit in dem wir ein wenig durch das menschenleere Smithers spazierten. Es war Sonntag und ausser ein paar Läden war hier alles zu und wirkte dem entsprechend wie ausgestorben. Sehr aussergewöhnlich für hier. Die
Kleanza Creek
Kleanza Creek
Copper River
Skeena River
Copper River
letzten Monate gab es hier sehr viel Regen und vermutlich waren wir die letzten drei Deppen, welche glaubten, dass sich die Situation noch ändern würde und die Flüsse wieder auf klaren würden. Im Fischer- laden konnte man uns auch nicht viel Hoffnung machen und so ent- schlossen wir uns nach Terrace zu fahren. Wir gingen noch zum Laun- dromaten um zu duschen, kauften im Safeway ein und zogen weiter nach Terrace auf den Ferry Island Campground. Das Wetter wurde zu  unserer Freude auch besser und nach gut drei Stunden Fahrt stellten wir unser Camp auf.
Wir fuhren noch die Copper Road hoch und sahen hier einen Schwarz- bären, welcher gerade noch seinen Hintern in die Büsche retten konnte als Marco die Login- road hoch bretterte. Am Wochenende fahren hier keine Logintrucks und so konnten wir un- besorgt hoch fahren. Anderseits ist es echt mühsam und absolut kein Vergnügen solche Strassen zu fahren, da die Trucks ohne Rücksicht auf Verluste die Strassen hoch und runter donnern. Bei km 16 machten wir dann kehrt und fuhren zurück auf den Campground. Wir grillierten feine Steaks und genossen den Abend. Leider kam es dann um neun Uhr so richtig regnen.
Pink
Coho
Am 20. August fuhren Marco und Jonesy um sieben Uhr los um im Copper River zu angeln. Um den Mittag kamen sie wieder zu- rück. Marco hatte zwei Pink Lachse gefangen, wovon er Einen nach Hause brachte. Den Anderen, welcher einen Riesenhumpy hatte, liess er wieder gehen. Nach einem kleinen Lunch fuhren wir in die Stadt, genauer gesagt, in den Fischerladen. Auch wollte ich hier noch einen Kaffeefilter kaufen, aber wie schon in den letzten Stores, teilte man mir mit, dass sie dies nicht hätten. Kein Wunder, kann man doch hier
für gerade mal 14 Dollar eine Kaffeemaschine kaufen. Also kapitulierte ich endgültig. Marco und Jonesy gingen danach wieder an den Copper River. Als die Beiden dann am Abend zurück kamen hatten sie einiges zu berichten. Marco landete einen Coho und dann hatten sie auch noch eine Begegnung mit einem Schwarzbären. Der Bär liess sich in keinster Weise vertreiben, im Gegenteil, obschon Marco und Jonesy Lärm machten und mit den Armen rum fuchtelten, entschied sich der Bär, die Beiden auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Sehr ungewöhnlich.
Am folgenden Tag versuchten die Fischer ihr Glück noch einmal am Copper. mit mässigem Erfolg, ausser ein paar Pinks war nichts. Der Bär war allerdings auch wieder da und es machte fast den Anschein, als suchte er "Anschluss". So lief es die nächsten Tage. Marco und  Jonesy gingen meist um fünf Uhr los um zu angeln. Ich schlief immer schön aus, widmete mich dem kleinen Haushalt, las, arbeitete an der Homepage, schrieb Tagebuch oder Karten und so war mir nie langweilig. Das Wetter war meistens verschissen, ab und zu zeigte sich die Sonne. Am 24. August mussten wir dann den Platz wechseln, da der Unsrige reserviert war. Zuvor gingen aber Marco und Jonesy noch einmal ans Wasser. Die Bären waren auch wieder zugegen, mit den Fischen happerte es allerdings gewaltig. Es kam dann wieder heftig regnen und wir mussten drinnen essen. Am nächsten Tag wurde mal nicht so früh aufgestanden. Marco und ich fuhren ein Stück dem Skeena River nach, Richtung Prince Ruppert. Auch fuhren wir noch ein Stück den Shames River hoch. Danach setzte mich Marco beim Laundromaten ab, da wir wieder einmal einen Berg Wäsche zu waschen hatten. Ich traf dann noch Roland, einen Schweizer welchen wir ein paar Tage zuvor kennen gelernt hatten als ich ein paar Besorgungen machte, während die Wäsche im Trockner war. Was im Gegensatz zu den Waschmaschinen ewig dauert. Inzwischen setzte wieder starker Regen ein. Scheusslich.
Shames River
Skeena Steelhead
Coho
gemeiner Kröterich
Camp auf
Ferry Island
Am 26. August das gleiche Spiel. Marco verlor eine Steelhead, das war's dann schon. Am Abend kam Roland zum Z'nacht und am näch- sten Morgen wurde wieder geangelt. Nach dem das Wetter zuerst ganz und gar nicht gut aussah, riss der Himmel am Nachmittag auf und es wurde ein ganz schöner Tag. Heute wurde am Skeena ge- angelt. Ich lief dann dem Trail am Fluss nach runter um zu schauen, was so los war. Ich erschrack dann auch zügig, als plötzlich etwas schwarzes aus dem Busch kam. Zum Glück war es aber nur ein Hund. Marco und Jonesy waren auch nicht dort wo sie sein sollten und so lief ich dann den Fluss hoch und stiess auf die Beiden. Auch Thomas und Ute aus Stuttgart, welche wir letztes Jahr hier kennen lernten waren da, sowie Shin, der Japaner. Auf jeden Fall war das Glück den Petrijüngern nicht hold und so versuchten sie es am Abend noch einmal. Erfolglos. Auch am 28. August zogen die Männer um fünf Uhr in der Früh los um zu angeln. Alles beim alten. Nach dem Marco ein Mittagsschläfchen gemacht hatte, kam Roland noch einmal vorbei und es wurde, wie könnte es anders sein nur über's fischen geredet.
Am späteren Nach- mittag zogen sie wieder los. Viel gibt es da nicht zu sagen. Die Wasserkonditionen waren sehr schlecht und es regnete zu allem Elend die ganze Zeit. Es war sehr spät, als wir dann endlich zu Abend assen. Am anderen Morgen prasselte der Regen auf's Dach und Marco und Jonesy gingen wieder um fünf Uhr los. Aber heute war alles ganz anders. Marco hatte seine erste Steelhead und auch noch einen Coho. Ein goldiger Tag, wenn auch total verregnet. Am Nachmittag wurde es dann mal wieder kurz schön und Marco bekam von Roland einen neuen Haarschnitt und auch der Schnauz wurde gestuzt. Auch wurde alles zum trocknen raus ge- hängt, da alles sehr schlecht trocknet bei diesem feuchten Wetter. Es war schon unglaub- lich. Seit wir in Britisch Columbia sind, regnet es fast ununterbrochen. Auch der nächste Tag verlief ohne besondere Ereignisse. Am 31. August mussten wir wieder den Platz wechseln. Zuerst meinte aber Sam, der Camp-Host, dass wir bleiben könnten und die Neuanköm- mlinge den nächsten Platz beziehen könnten. Aber die Leute beharrten auf ihrem Platz und so mussten wir halt wieder umziehen. Am Abend kamen Shin und seine Frau Hitomi zum Z' nacht. Wir machten Risotto, was vielleicht etwas einfallslos war, schliesslich essen die Jap- aner ja e schon die ganze Zeit Reis. Es schmeckte ihnen aber, sie waren sogar ganz begeis- tert. Am 1. September wurde mal nicht geangelt. Marco und ich machten einen Ausflug zum  Lakelse River. Hier fuhren wir eine Forrest Road welche es in sich hatte. Wir waren dann froh, als wir endlich einen Platz fanden, wo wir wieder wenden konnten. Die Strasse war in einem derart schlechten Zustand, dass es einem fast Angst machte. An der Brücke ange- kommen sahen wir viele Fische im Fluss. Während wir noch diskutierten, um was für welche es sich handeln könnte, streckte ein Bär sein Haupt aus dem Busch. Wir warteten dann eine Weile und siehe da, der Bär präsentierte sich uns dann doch noch. Am Abend bekamen wir noch Besuch von Chris und John, Freunde von Jonesy. Als die Beiden gerade am aufbrechen waren, kamen Phillip und Nadine, welche wir auch ein paar Tage zuvor kennen gelernt hatten vorbei. Und zu guter letzt trudelte auch Roland noch ein. Wir sassen dann bis nach zwei Uhr draussen, es war saukalt. Auf jeden Fall hatten wir fast den Gefrierbrand als wir dann endlich in die Federn gingen. Die Nacht reichte nicht aus um wieder "auf zu tauen".